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Gerhard Klußmeier, Ein großer Unbekannter Schalplatten-Designer Rolf Tostmann

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Meister eines verlorenen Kulturguts

In der Zeit nach 1945, vor allem in den 1950er Jahren, hatten nicht nur in (West-)-

Deutschland Musik-Schallplatten und das intensive Marketing dafür große Wirkung

auf viele Bereiche der Alltagskultur. Sie beeinflussten und prägten nachhaltig sogar

die Lebensart besonders Heranwachsender durch die Präsenz ihrer Interpreten in

Rundfunk, Film, Fernsehen und sogar Werbung.

Besonders wichtig wurde während des aufblühenden „Wirtschaftswunders“ die

Ausstattung der Schellack-, bald Vinyl-Platten, die in schützenden Pappschubern

in den Handel kamen. Hierbei mussten sie sowohl zeitgemäß sein, zudem der zuvor

verordneten und weiter wirksamen Empfindungswelt älterer Musikfreunde Rech-

nung tragen, sowie auch werbeintensiv die damalige Jugend mit deren durch die

USA bestimmten Musikgeschmack ansprechen.

Mit ihren Marken „Polydor“, „Brunswick“ und „Coral“ deckte die Deutsche Gram-

mophon GmbH. (DGG) neben ihrer Klassik-Produktion den gesamten Unterhal-

tungsbereich ab, was bei den Gestaltern der Einbände, sofern sie sich nicht einseitig

spezialisiert hatten, hohes Einfühlungsvermögen abforderte. Hierbei vermochte es

ein Künstler wie wohl kaum ein anderer seiner in dem Metier tätigen Kollegen

nahezu alle Bereiche mit treffend-überzeugenden Darstellungen in ungewöhnlicher

Vielseitigkeit zu bedienen: Rolf Tostmann (1922-1978).

Mit seiner Gestaltung von Märchenschallplatten über Jazz, Schlager, Operetten bis

zur Tanz- und Marschmusik bestimmte und prägte Tostmann, ein während dieser Zeit

und auch danach nie erwähnter Künstler aus Hannover, fast ein Jahrzehnt das Erschei-

nungsbild des wohl bedeutendsten Unternehmens der Musikbranche. Anonym blieb

er zeitlebens, denn sein Auftraggeber, die DGG, hat nie und auch zu keiner der oft

sogar üppig von ihm ausgestatteten LPs seinen Namen genannt manchmal klein ge-

druckt in von ihm voll illustrierten Heften zu Märchenplatten, oft nicht einmal das.

Ungewöhnlich und unverständlich ist diese Nicht- wie ja auch Missachtung. Kein

Dokument, keine Veröffentlichung der DDG erwähnt sein Wirken, obwohl er für

alle Interessens- und Käuferschichten den richtigen „Bildton“ traf und somit auch

zum Erfolg des Unternehmens beitrug.

Mit dieser reich illustrierten Buchdokumentation gibt es nun nach jahrelanger Recher-

chearbeit des Autors nicht nur die erste Würdigung des Künstlers und seines vielsei-

tigen Schaffens, sondern damit auch einen erhellenden Einblick in eine dokumentarisch

vernachlässigte Branche der Alltagskultur. Sie enthielt in dem Bereich lange Zeit starke

künstlerische Aspekte bevor sie wie gezeigt wird bei den großen Firmen fast nur

noch unter rein kommerziellen Gesichtspunkten fabriziert wurde.

 

ISBN 978-3-910594-08-1

21x29,6 cm (A4), kartoniert, 74 Seiten, 280 Farbabbildungen, 7 s/w Bilder

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