Gerhard Klußmeier: „Auf schlankem Halse sitzt ein höchst interessanter Kopf“

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Varieté zur Kaiserzeit

Das Hansa-Theater Hamburg im Spiegel der Presse

 

Eine bedeutsame Zeit deutscher Varieté-Historie.

Anfang April des Jahres 1894 kaufte der Brauereibesitzer Paul Wilhelm Grell (1860–1937) aus Heide (Holstein) den „Hansa-Saal“, das seit Oktober 1878 erfolgreiche „größte Concerthaus im Hamburger Stadtteil St. Georg“. Nach gründlicher und umfassender Renovierung wurde der „Hansa Saal“ am 5. September 1894 mit einem Auftritt des aus 45 Musikern bestehenden Leipziger Concert-Orchesters von Günther Coblenz wieder eröffnet.

Täglich schlossen sich „Große Militärconzerte“ an, Wagner- und Operetten-Abende folgten sowie gelegentlich Extra-Veranstaltungen wie „Große Elite- und Specialitäten-Vorstellungen“, welche dann vom September 1895 an die reinen Musik-Darbietungen fast ganz ablösten.

Denn am 28. August 1895 konnte Paul W. Grell per Zeitungsanzeige verkünden:

Nachdem von einer hohen Behörde dem Concerthaus Hansa-Saal die Concession eines Théâtre Variété ertheilt ist, wird dasselbe nach erfolgtem Umbau am Sonntag, d. 1. September unter dem Namen „Hansa-Saal-Theater“ mit den Vorstellungen beginnen“ – es wurde die Geburtsstunde des „Hansa-Theaters“, denn schon bald darauf entfiel die Bezeichnung „Saal“.

Und die Presse schrieb dazu: „Wo sonst Mozart, Beethoven und andere Classicer beredte Zwiesprache hielten, schwirrt jetzt ein munteres Künstlervölkchen durch die Lüfte, wirbelt der ‚pumphosenbewaffnete’ Clown in tollen Sprüngen über die Bühne und wieget sich die prima ballerina assoluta anmuthig im Tanze ... schauen wir auf musicirende Elephanten, lesende Pudel, singende Hunde – und tanzende Flöhe.“

Mit diesem Buch wird durch Presse-Berichte und vollständige Rezensionen, somit durch Zeitzeugen, erstmals authentisch der Erfolg des „Hansa Theaters“ während der Kaiserzeit bis 1913 dokumentiert. Bereits in diesen Jahren entdeckte und förderte Paul W. Grell lokale Show-Talente, engagierte nationale Stars wie Otto Reuter und Fritzi Massary, holte Weltgrößen des Show-Business wie Harry Houdini und Yvette Guilbert in die Hansestadt und begeisterte die Besucher mit den neuesten Musik-Richtungen, Tänzen und Top-Artisten aus Europa, Übersee und Fernost.

Die Wiedergabe der originalen Zeitungsberichte und Abbildungen der auftretenden Künstler bieten in ungewöhnlicher Form gleichsam den Einblick in deutsche Varieté-Geschichte, denn die Programme fanden zuvor und danach mit denselben Künstlern und in weiteren Zusammen-stellungen auch in anderen deutschen Großstädten wie u.a. Berlin und München statt.

ISBN: 978-3-910594-27-2

21x29,6 cm (A4), Festeinband, 438 Seiten, 68 farbige und 952 s/w Abbildungen

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