Wie ein Menschheitsverbrechen für politische Ziele missbraucht wird / Der Gaza-Krieg als Beispiel
Der Holocaust (bei dem nicht nur Juden ermordet wurden) war ein Verbrechen ungeheuren Ausmaßes, ein „Zivilisationsbruch“. Es versteht sich von selbst, dass sich aus seinem solchen Genozid moralische Forderungen ergeben, um die Wiederholung einer solchen Barbarei für die Zukunft auszuschließen. Der jüdisch-amerikanische Politologie Norman G. Finkelstein hat formuliert, wie ein angemessener Umgang mit dem Holocaust aussehen müsste: „Die edelste Geste gegenüber jenen, die umgekommen sind, besteht darin, ihr Andenken zu bewahren, aus ihrem Leiden zu lernen und sie endlich in Frieden rufen zu lassen.“
Genau das geschieht aber nicht. Der Holocaust und seine Opfer werden zumeist nicht absichtslos, also zweckfrei, erinnert, sondern für alle möglichen politischen, wirtschaftlichen und militärischen Interessen und Ziele instrumentalisiert. Speziell Israel geht dabei in unrühmlicher Weise voran: Der zionistische Staat rechtfertigt vor allem seine Gewaltpolitik gegenüber den Palästinensern mit der Berufung auf den Mord an den europäischen Juden. Die deutsche Politik folgt in ihrer Loyalität zu Israel diesem Vorbild. Der Gaza-Krieg 2023/24 war ein erneutes Beispiel dafür. Gegen diesen infamen Missbrauch des Holocaust wendet sich dieses Buch.
ISBN 978-3-910594-23-4
kartoniert, 14,8x21,0 cm, 222 Seiten